Judo???

Judo ist eine vielseitige Zweikampfsportart; zusammen mit Boxen, Fechten und Ringen zählt sie zu den Kampfsportarten.
Erstmals 1964 und dann wieder 1972 ist Judo olympische Disziplin. Das Wort Judo setzt sich zusammen aus den japanischen Begriffen ju ( edel, vornehm, sanft) und do ( Weg, Grundsatz, Prinzip).
Der Begriff Judo ist also zu übersetzen mit >>sanfter Weg<<.

Herkunft

Mit dem Ende der Tokugawa-Zeit und der Öffnung Japans kam es auch zu starken Veränderungen in der japanischen Gesellschaft. Durch die Meiji-Reform kam es zu einer Fülle von staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Reformen. Die japanischen Künste wurden stark zurückgedrängt, alles „Westliche“ hatte Vorrang. Doch schon zu Beginn der Achtzigerjahre gab es eine Rückbesinnung in Bezug auf die geistlichen und sittlichen Werte.

Jigoro Kano (1860–1938) wuchs in diesem Japan der extremen Veränderungen auf. Er lernte Jiu Jitsu an verschiedenen Schulen wie der Tenshinshinyo-Ryu und der Kito-Ryu.

1882 gründete Jigoro Kano seine eigene Schule, den Kodokan („Ort zum Studium des Weges“) in der Nähe des Eisho-Tempels im Stadtteil Shitaya in Tokio. Er nannte seine Kunst Judo – „sanfter Weg“ oder auch “Grundsatz des Nachgebens”, da das Zeichen Yawara(Ju) sowohl “sanft” als auch “Nachgeben” bedeuten kann und das Zeichen Do ebenfalls mit “Grundsatz” und nicht nur mit “Weg” übersetzt werden kann. Entgegen der landläufigen Meinung gehören Schlag- und Tritttechniken immer noch zum Judo, Jigoro Kano suchte schlicht aus den verschiedenen Jiu-Jitsu-Schulen die Grundsätze heraus, welche seiner Philosophie des maximalen Ergebnisses bei minimalem Kraftaufwand entsprachen und fasste diese in seiner neuen Kampfkunst Judo zusammen. Allerdings werden Schläge und Tritte, wie auch manch andere gefährlichere Techniken im heutigen Judo erst in den höheren Graduierungen unterrichtet.
In der Regel können Kinder ab einem Alter von fünf Jahren am Judotraining teilnehmen.Judo setzte sich in Japan allerdings erst durch, als die Schüler Kanos (zuvor Jiu Jitsuka) im Jahre 1886 einen regulären Kampf zwischen der Kodokan-Schule und der traditionellen Jiu-Jitsu-Schule „Ryoi-Shinto Ryu“ für sich entscheiden konnten. Aufgrund dieses Erfolges verbreitete sich Judo in Japan rasch und wurde bald bei der Polizei und der Armee eingeführt. 1911 wurde Judo an allen Mittelschulen Pflichtfach. Es wird behauptet, Kano habe das Judo durchaus als ernstzunehmende Selbstverteidigungskunst inklusive Schlägen und Fußtritten konzipiert (ohne die ein Sieg über „Ryoi-Shinto Ryu“ nicht möglich gewesen wäre).

Judotechnik (Waza)Die Judo-Techniken lassen sich grob in vier Grundtypen einteilen:

Nage Waza – Wurftechniken
Katame/ Ne Waza – Bodentechniken
Ukemi Waza – Falltechnik
Atemi Waza – Schlagtechniken (Nur in Kata)
Der Schwerpunkt des modernen Judosports liegt in der sportlichen Ertüchtigung und nicht unbedingt in der Selbstverteidigung. Jigoro Kano sagte, dass Judo vor allem dazu dienen soll, durch das Training von Angriffs- und Verteidigungsformen Körper und Geist zu stärken.